Wissenswertes über Cannabis

CBD und THC

Tetrahydrocannabinol (THC)
Tetrahydrocannabinol (Kürzel: THC) ist die wichtigste Verbindung in der Cannabis-Pflanze. THC ist jedoch weniger wegen der hohen Konzentration in der Pflanze bekannt, sondern mehr wegen der psychoaktiven Nebenwirkungen. Während sich andere Cannabinoide, darunter auch CBD, ohne nennenswerte Nebenwirkungen auf das Wohlbefinden auswirken können, interagiert THC mit verschiedenen Gehirnregionen und sorgt für das bekannte High-Gefühl. Dadurch verändert sich vorübergehend die Art und Weise, wie jemand fühlt und denkt.

Cannabidiol (CBD)
Cannabidiol (Kürzel: CBD) ist nach THC die zweithäufigste Verbindung in der Hanf-Pflanze, aber nicht minder wirksam. CBD verfügt über besondere Fähigkeiten, die das Cannabinoid THC nicht aufweist. Im Gegensatz zu THC ist es nicht-psychotrop. Es löst kein High-Gefühl aus. CBD unterstützt bestimmte biologische Prozesse und soll das Wohlbefinden positiv beeinflussen

1. Genetik

Grundsätzlich kann man eine Cannabis Sativa und eine Cannabis Indica anhand der Blütedauer unterscheiden. Eine reine Sativa oder Sativa-dominante Pflanze hat eine durchschnittliche Blütezeit von 10 bis 12 Wochen. Eine reine Indica oder Indica-dominante Pflanze hingegen im Schnitt 6 bis 9 Wochen.
Sativas wachsen eher in die Höhe, Indicas bleiben kleiner und gedrungen. Hat man nur wenig Höhe zur Verfügung, sollte man also eher auf Indicas zurückgreifen.
Weiterhin lässt sich sagen, dass der THC-Gehalt bei Sativas meist deutlich höher ist als bei Indicas. Legt man hingegen Wert auf einen höheren CBD-Gehalt, findet man diesen bei Indica-lastigen Sorten.
Cannabis Sativa und Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis lassen sich problemlos miteinander kreuzen, um unterschiedliche Merkmale in einer Pflanze zu vereinen. Dies machen sich die Samenzüchter zum Vorteil und kombinieren die besten Eigenschaften verschiedener Cannabisfamilien in einer neuen gekreuzten Art, einem Hybrid!
Hybrid-Sorten sind Kreuzungen, bei denen das Verhältnis von Sativa zu Indica in Prozent angegeben wird. Je nach Anteil können Sorten beispielsweise Sativa-dominant oder Indica-dominant sein. Im Laufe der letzten Jahre sind etliche neue Sorten dazugekommen und nach wie vor entwickeln Züchter neue Sorten am laufenden Band.
Autoflowering Hanfsamen fangen selber an zu blühen. Sie sind nicht so lichtempfindlich und unabhängig von der Jahres- und Beleuchtungszeit. Deswegen werden die Autoflowering Hanfsamen im Outdoor Bereich bevorzugt, da man beim Indoor Anbau selber den Lichtzyklus und die Belichtungszeit einstellen kann.
Eine Mutterpflanze ist eine Pflanze, von der Stecklinge genommen werden. Ein Steckling ist ein (Neben-) Zweig mit ein paar Blättern, der von der Mutterpflanze abgeschnitten wird. Stecklinge bilden die nächste Pflanzengeneration. Wichtig ist, dass die Mutterpflanze von hoher Qualität ist, da die Stecklinge dieselben Gene wie ihre Mutterpflanze besitzen.
Mutterpflanzen Cannabis stecklinge

2. Pflanzen Phasen, Dauer, Lichtzyklen

  •  Keimung der Samen (ca. 1 bis 5 Tage je nach Methode, wenn mit Stecklingen gearbeitet wird ist diese Phase mit dem Anwurzeln gleichzusetzen)
  •  Setzlinge, Angewurzelte Stecklinge (ca. 5 bis 14 Tage je nach Methode und Genetik, 18 Stunden Tageslicht – 6 Stunden Dunkelheit)
  • stecklinge
  • Die Wachstumsphase (ca. 7 bis 21 Tage auch länger je nach Methode und Genetik, 18 Stunden Tageslicht – 6 Stunden Dunkelheit)
  • Wachstum steinwollbloecke
  • Die Cannabis Blütephase (6 bis 12 Wochen je nach Sorte, Genetik und Anbaumethode, Umstellung der Lichtzyklen auf 12 Stunden Tageslicht – 12 Stunden Dunkelheit)
  • Cannabis Blütephase
  • Der Erntezeitpunkt/ -prozess, Trocknen/ Aushärten (ca. 14 Tage)
  • Trockenraum

3. Anzucht Medien

  • Schwierigkeit: Einfach
  • Kosten: Niedrig
Der Anbau mittels Erde ist die einfachste Art, um ein paar hochwertige Pflanzen anzubauen, was aber nicht heißt, dass Erde schlechtere Ergebnisse als andere Methoden hervorbringt. Weit gefehlt! Viele Anbauer behaupten, dass mit erstklassigem Kompost angereicherte Erde das am besten schmeckende Produkt produziert, selbst wenn der Ertrag nicht so gut wie mit Kokos oder Hydro ausfällt.
 
VORTEILE
  • geringer bis mittlerer Ertrag
  • biologischer Anbau möglich
  • PH- und EC-Wert wird durch die Erde gut gepuffert
  • einfacher Anbau (keine Messgeräte notwendig)
  • kostengünstiger Anbau
  • Erde bringt eigene Nährstoffe mit
NACHTEILE
  • vergleichsweise höheres Risiko für Schädlings-, Schimmel- und Pilzbefall
  • Pflanzen wachsen langsamer, weshalb es länger dauern kann, bis Anbauprobleme erkannt werden
  • nicht alle Erden sind für Cannabis optimal
  • die Pflanzen produzieren im Vergleich zu anderen Anbaumethoden einen mittleren Ertrag

Der Hauptvorteil von Erde ist, dass sie Fehler verzeiht und anfängerfreundlich ist und trotzdem Pflanzen von guter Qualität angebaut werden können. Erde ist allgemein verfügbar und relativ günstig, aber sie ist vom Gewicht her schwer zu handhaben.

 
  • Schwierigkeit: Mittel
  • Kosten: Gering bis mittel
In einem Mix aus Kokos und Perlite anzubauen bringt den Vorteil eines hydroponischen Systems und die Einfachheit des Anbaus in Erde mit sich.
Da ein Kokos/Perlite-Mix keine Nährstoffe enthält, muss man dafür von Beginn an hydroponische Nährstoffe hinzuzufügen. Der große Vorteil hierbei ist, dass man vollkommene Kontrolle hat und die Pflanzen so schnell wie in Hydrokultur wachsen werden. Der Nachteil ist, genau wie bei hydroponischen Systemen auch, muss der pH-Wert immer gut im Blick gehalten werden. Ferner verzeiht es weniger Fehler als Erde.
 
VORTEILE
  • mittlerer bis hoher Ertrag
  • biologischer Anbau
  • volle Kontrolle über den PH-Wert und den Nährstoffgehalt
  • Kokos/Perlite ist (fast) so einfach wie der Anbau in Erde
NACHTEILE
  • genau Kontrolle der PH- und EC-Werte
  • verzeiht kaum Fehler
  • Kokosfasern haben einen schlechten ökologischen Fußabdruck
  • spezieller Dünger notwendig
 
  • Schwierigkeit: Mittel/hoch
  • Kosten: Mittel
Steinwolle wurde früher nur im Baugewerbe verwendet, wo sie als Isoliermaterial weit verbreitet war und noch ist. Heute ist sie auch ein erstklassiges Medium für den Gartenbau. So wie Perlite und Kokos wird sie auch als Anbaumedium bezeichnet, das keinerlei Nährstoffe enthält. Steinwolle wird aus Zuckerwatte-ähnlichen Fasern hergestellt, die aus Basaltgestein gesponnen werden und es weist ausgezeichnete Feuchtigkeitsspeicherfähigkeiten auf. Man findet Steinwolle für den Anbau in verschiedenen Formen und Größen, angefangen bei kleinen Blöcken und Würfeln bis hin zu großen Platten.
Steinwolle wird am häufigsten in hydroponischen Systemen verwendet. Die Wurzeln der Pflanzen bekommen durch die Steinwolle Halt, während Tropfsysteme Wasser und Nährstoffe liefern.
 
VORTEILE
  • hoher Ertrag
  • volle Kontrolle über den PH-Wert und den Nährstoffgehalt
  • weniger Düngerverbrauch, da die Nährstoffe genauer dosiert werden können
  • einfaches und stressfreies umpflanzen in größere Steinwollblöcke
  • geringes Risiko für Schädlinge und Bodenkrankheiten
NACHTEILE
  • genau Kontrolle der PH- und EC-Werte
  • Steinwolle muss vor der Nutzung PH angeglichen werden
  • Dünger Bestandteile müssen wasserlöslich sein (hydroponische Nährstoffe)
  • Kosten für die notwendige Ausrüstung (Messgeräte, Steinwollblöcke)
  • kein biologischer Anbau
  • Wiederverwendung der Steinwollblöcke nicht zu empfehlen
  • Schwierigkeit: Mittel/hoch
  • Kosten: Hoch

Es gibt verschiedene Arten von hydroponischen Systemen für den Anbau von Pflanzen. Manche davon halten die Pflanzen in Töpfen, die mit einem hydroponischen Anbaumedium wie Tonkugeln, Perlite oder Steinwolle gefüllt sind, wobei Tropfsysteme Wasser und Nährstoffe an die Pflanzen abgeben.

Es gibt auch Systeme, die überhaupt kein Anbaumedium verwenden. In diesen Systemen werden die Pflanzen über einem Tank aufgehängt, wobei die Wurzeln in die Wasser-/Nährlösung hineinhängen. Manche Systeme verwenden eine Kombination daraus, bei der die Pflanzen in einem festen Medium sind und die Wurzeln in einem Tank hängen. Manche Tropfsysteme sind relativ erschwinglich, während aufwendigere Systeme, die Pumpen und andere Geräte verwenden, recht teuer sein können.

VORTEILE

  • Pflanzen wachsen schnell, werden groß, maximaler Ertrag
  • volle Kontrolle über den PH-Wert und den Nährstoffgehalt
  • weniger Düngerverbrauch, da die Nährstoffe genauer dosiert werden können
  • geringes Risiko für Schädlinge und Krankheiten

NACHTEILE

  • genau Kontrolle der PH- und EC-Werte
  • zyklischer Austausch der Nährlösung (Wasser im Tank)
  • Dünger- Bestandteile müssen wasserlöslich sein (hydroponische Nährstoffe)
  •  hohe Kosten für die notwendige Ausrüstung (Messgeräte, Leitungen, Filter, Belüftung der Nährlösung, Pumpen, usw.)

hydroponik

Dies sind die grundlegenden Anbaumethoden für Cannabis im Gewächshaus oder in Hallen. Der Anbau auf Erde wird im Regelfall nicht genutzt.

4. Anbau Systeme

Das Tropfsystem (Drip System) ist ein aktives und effizientes Hydroponik-System, welches oft in der kommerziellen Hydroponik verwendet wird. (nutzt Cannergrow)
 
Vorteile
  • Das besondere bei einem Ebbe- und Flutsystem ist die Kontrolle der Bewässerungsintensität und damit über Nass-, Trocken- oder Feuchtperioden. So können auch Pflanzen aus trockenen Regionen gut in diesem Hydroponik-System gedeihen.
  • Effizient
  • Sehr ertragreich
  • Geeignet für Pflanzen aus trockenen Regionen
 
Nachteile
  • Um den Bewässerungszyklus auf die Pflanze abzustimmen ist etwas Erfahrung von Nöten.
  • Des Weiteren ist das Hydroponik-System von einer Stromquelle abhängig.
  • Nicht für Anfänger geeignet
  • Moderater Wartungsaufwand

5. Licht

Intensives Licht von allen Seiten mit einem Lichtspektrum und in Wellenlängen, die den Bedürfnissen der Pflanzen entsprechen.
  • geringer Energieverbrauch
  • weniger Wärmeentwicklung
  • perfektes Lichtspektrum
  • 50000 bis 100000 Anbaustunden
  • hohe Anschaffungskosten

Led Beleuchtung

  • wenig Wärmeentwicklung
  • geringe Anschaffungskosten
  • gute Verfügbarkeit, im Baumarkt erhältlich
  • niedrige Ausbeute von brauchbaren Lichtspektrum (mehr Lampen notwendig)
  • hoher Stromverbrauch (Lampen müssen weit genug von den Pflanzen entfernt sein wegen Verbrennungsgefahr)
  • starke Wärmeentwicklung, weniger Pflanzen-taugliches Lichtspektrum
  • 2000 bis 3000 Anbaustunden geringere Lebensdauer
  • hohe Lichtausbeute in tieferen Schichten
Pflanzen brauchen nur einen kleinen Teil des Lichtspektrums. Hingegen braucht das menschliche Auge den sichtbaren Teil des Lichtspektrums.
 
Aus diesem Grund sehen Bilder aus den Anbauräumen etwas anders aus, sprich Farben sind nicht Farbecht. Durch den hohen Anteil von UV Licht auch nicht unbedenklich für das menschliche Auge.

6. Monokulturen

Der Anbau von Monokulturen bringt viele Vorteile aber auch Nachteile mit sich. Diese darf man nicht unterschätzen. Habe durch meine Arbeit schon viele Gärtnereien gesehen. Bei dem Anbau in Gewächshäusern oder Hallen gibt es viele Regeln an die man sich halten muss, um die Pflanzenkulturen nicht zu gefährden. Unter anderem dürfen viele Räume nur in Ausnahmefällen betreten werden (Akutfälle, Schaden an den Anlagen, usw.) zum Schutz der Pflanzen.
 
Grundsätzliche Vorteile
  • Intensivierung der Produktion
  • Steigerung der Erträge
  • Effizientere Nutzung von Platz
  • Größere Kontrolle von Schädlingen, Unkräutern und Krankheiten
  • Ernten das ganze Jahr über
  • Mehr Komfort in der Pflege
  • Ideale Bedingungen für die Forschung

Grundsätzliche Nachteile

  • Hohe Investitionen
  • Hohe Produktionskosten
  • Hohes Wissen über Strukturen, Umweltkontrolle, Düngung, Problem- Erkennung von Pflanzen(Mangelerscheinungen, Schädlinge, Krankheiten, usw.) der Angestellten
  • Perfekte Bedingungen für Krankheiten, Schädlinge, Pilzbefall (nicht zu unterschätzen, kann ganze Züchtungen vernichten, bringt sehr hohe Reinigungskosten mit sich und längere Ausfälle von Ernten)

https://www.wissen.de/cannabinoide-worin-besteht-der-unterschied-zwischen-thc-und-cbd

cannabisanbauen.net/guide/

https://de.freepik.com/vektoren/infografik‘>Infografik Vektor erstellt von macrovector – de.freepik.com